Festschrift 100 Jahre SuS Haarzopf 1924 e. V.

„die Versammlung beschloss, dass das Eintrittsgeld für Mitglieder auf dem Sportplatz auf 0,20 DM heraufgesetzt wird“. Im Jahr 1955 wehte dann ein an- derer Wind am Föhrenweg. „Fair Play“ wurde großgeschrieben. „Die erste Fußballmannschaft über- steht die Saison ohne eine einzige Verwarnung und ohne Platzver- weis“. Im gleichen Jahr engagierte der Verein für beide Abteilungen einen Trainer. Drei Jahre später konnte der SuS erste sportliche Erfolge vor- weisen. 1958 wurden von der Fußballjugend einige Spieler zu Lehrgängen des Westdeutschen Fußballverbandes in Duisburg ab- gestellt. Die Handballer konnten bei einem Jugendturnier in Köln von 8 Mannschaften den zweiten Platz erreichen und erhielten für diese gute Leistung einen Hand- ball und ein Diplom.“ Kein Diplom, sondern eine Fahr- karte erhielten einige Mitglieder. Der „SuS Gnadenlos“ war zum Handeln gezwungen. „63 Mit- glieder mussten gemäß § 4 der Satzung gestrichen werden, da sie mit mehr als drei Monatsbei- trägen im Rückstand waren“. Dennoch hatte sich die finanzielle Lage konsolidiert. Im Jahr 1960 ging es dem SuS so gut, dass wieder Weihnachtsfeiern für die Jugend stattfinden konnten. „…für die Jugendlichen bis zu 16 Jahren wurde ein Filmabend aufgezo- gen, der einen guten Besuch zu verzeichnen hatte. Es wurden der Film „Der Berg ruft“ und ein Lust- film gezeigt. Als kleine Anerken- nung seitens des Vereins wurde anschließend den Schülern eine Tafel Schokolade und den B-Ju- gendlichen ein Buch überreicht“. Überhaupt scheinen die 60er-Jah- re für den Verein sehr angenehm verlaufen zu sein. 1965 nämlich gelang den Handballern der erst- malige Aufstieg in die Landesliga. Die Mitgliederzahl stieg auf 300. Der SuS war alles andere als krank. Dennoch packte den Verein 1967 das Expansionsfieber: Der Vorstand regte an, eine neue Abteilung zu gründen. Hinter dem Sportplatz sollte eine Tennisan- lage entstehen. Weitere zwei Jahre später sorgte der SuS für neue Schlagzeilen. 1969 tauchte unser Verein auf dem Transfermarkt der Profis auf: „Erstmals gelang es einem ehe- maligen Spieler des SuS Haarzopf in das Lager der Vertragsspieler überzuwechseln. Es handelte sich hierbei um den Spieler Karl-Heinz Mertes, der vom ETB Schwarz Weiß einen Vertrag erhielt“. Dieses an sich positive Ereignis sorgte jedoch für reichlich Wirbel, da – wie auch heutzutage – die Höhe der Ablösesumme im Mit- telpunkt stand. Auch solche Probleme wurden am einfachsten bei einem Glas Bier beseitigt. So beteiligte sich der SuS im Frühjahr gleichen Jahres an einem Fest, das von allen Haarzopfer Vereinen veranstalteten wurde. Dieses war sowohl in gesellschaftlicher, als auch in wirtschaftlicher Hinsicht ein großer Erfolg. Über Geld sprach nun keiner mehr. Die 70er-Jahre begannen mit der Ernennung des langjährigen 1. Vor- sitzenden Fritz van Bracht zum Ehrenmitglied. In diesem Jahr 1971 wurde auch die Mitgliederkartei von den sogenannten „Karteilei- chen“ bereinigt. Die Mitgliederzahl sank von 311 auf 247. Ansonsten war es ruhig im Verein. Was sich erst 1977 ändern sollte. Das erste weibliche Mitglied (An- drea Auth) wurde zum 1. Februar offiziell im Verein aufgenommen. Und sie sollte – zum Glück – nicht die Einzige bleiben, wodurch die Mitgliederzahl bis zum Jahr 1979 wieder auf 344 anstieg. Jahreshauptversammlung 1980 Rudi Sondermann, der die Abtei- lung gut vier Jahre geleitet hatte, kandidierte nicht mehr für den Vorsitz. Mit Peter Plitzko als Ab- teilungsleiter und Horst Herrmann als Obmann übernahmen zwei „Alte Herren“ die Verantwortung in der Abteilung. Sie kehrten mit eisernem Besen und brachten die Abteilung finanziell wieder auf Kurs. Allerdings nahmen sie dabei in Kauf, dass sowohl die 1. Mann- schaft aus der Kreisliga A und die 2. Mannschaft aus der Kreisliga B absteigen mussten. Trainer Alfred (Feti) Gerlings hatte bereits zur Winterpause 1981/82 seine Trai- nertätigkeit mangels sportlicher Perspektive beendet. Aus dem Kreise der verbliebenen Spieler wurde dann als Nachfolger Funny van Oepen vorgeschlagen und verpflichtet. Er schaffte zwar mit beiden Mannschaften den Klas- senerhalt nicht mehr, sorgte aber trotz des sportlichen Misserfolges für jede Menge gute Stimmung im Verein. Die 1. Mannschaft stieg somit als Tabellenletzter mit 18:42 Punkten in die Kreisliga B ab, die 2. Mannschaft stieg ebenfalls als Tabellenletzter mit 11:37 Punkten in die Kreisliga C ab. Die 3. Mann- schaft belegte mit 4:32 Punkten ebenfalls den letzten Platz in der Gruppe, konnte aber nicht abstei- gen. Der rein sportliche Tiefpunkt des Vereins war erreicht. Jahreshauptversammlung 1982 Peter Plitzko und Horst Herrmann standen für eine erneute Wahl nicht mehr zur Verfügung. Trotz des bevorstehenden Abstiegs stellten sich auf der Jahreshaupt- versammlung Herbert Bonna als Abteilungsleiter und Clemens Lü- ning als Obmann zur Wahl. Beide wurden dann einstimmig gewählt und übernahmen die Verantwor- tung für die Fußball-Abteilung. Saison 1982/1983 Zur neuen Spielzeit konnte dann mithilfe von Heinz Kruse Berthold Haenlein als neuer Trainer ver- pflichtet werden. Die 1. Mann- schaft schaffte mit nur einer Niederlage und einem Unent- schieden mit 41:3 Punkten aus 22 Spielen vor den zweiten Mann- 19 100 JAHRE SUS HAARZOPF

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