Festschrift 100 Jahre SuS Haarzopf 1924 e. V.
47 100 JAHRE SUS HAARZOPF erstmalig mit einer A-Jugend im Niederrheinpokal vertreten war. Eltern, Freunde und mitgereiste Fans wurden kostengünstig bewirtet während sich die Mannschaft auf das Spiel vorbereitete. Der Gegner war natürlich eine komplette Unbekannte. Bis auf ein paar Statistiken wie Tore oder Gegento- re hatte man keinerlei Informationen. Man konnte aber erahnen, dass eine robuste, zweikampfstarke und laufstarke Mannschaft auf uns wartet, da kaum ein Spieler des Gegners nicht locker die 1,85 m überragte. Das Spiel fand auf Asche statt und es entwickelte sich ein intensiver Schlagabtausch. Der SuS war technisch und spielerisch besser, was der Gegner jedoch mit Einsatz und Kampf zu kom- pensieren wusste. Nach zweimaliger Führung des Teams aus Brüggen, setzte man sich letztendlich verdient mit 3:5 Toren durch. Premiere geschafft und das sogar mit einem Auswärtssieg. Nach der ersten Runde folgte nun am 13.02.2008 das Achtelfinale. Gegner war der VfB Hilden aus der Niederrheinliga. Das Spiel war ein Heimspiel. Der Gegner als etablierter Niederrheinligist, das war klar, werde eine ganz andere Hürde sein, als es Brüggen im Erstrundenspiel war. Einen kleinen Vorteil erhoffte man sich durch den heimischen Ascheplatz, da man wusste, dass Hilden auf Kunst- rasen trainiert und spielt. Es war also so weit, Flutlichtspiel am Föhrenweg. Das Team traf auf eine erwartet spiel- und laufstarke Hildener Mann- schaft. Mit dem aus dem Brüggen-Spiel aber auch aus den guten Ergebnissen aus der Meisterschaft getankten Selbstbewusstsein stand man in der De- fensive sicher und erarbeitete sich gute Chancen, sodass man sich eine 2:0-Führung erspielte. Eine hervorragende Mannschaftsleistung, bei der jeder für den anderen kämpfte und lief. Hilden steckte jedoch nicht auf und erzielte den Anschlusstreffer. Während der zweiten Halbzeit und einer star- ken Hildener Phase griff dann eine unerwartete Komponente in das Spielgeschehen ein. Es zog dichter Nebel auf. Als man ca. eine Viertelstunde vor Ende nicht mehr von Strafraum zu Strafraum sehen konnte, unterbrach das junge Schiedsrich- tergespann die Begegnung. Die Verantwortlichen beider Vereine berieten mit kritischen Blicken auf den Platz, ob man noch weiter spielen könnte und, ob ein fairer Wettbewerb bei den Witterungsver- hältnissen noch möglich ist. Die Hildener Position votierte für Abbruch, während der SuS kurz vor dem Sieg gegen den Favoriten aus der höheren Liga weitermachen wollte. Letztendlich entschied das Schiedsrichtergespann auf die Fortsetzung der Partie. Mythen ranken sich bis heute, dass das be- kannte SuS-Mitglied und zugleich Vereinsschieds- richter Marcus Bonna mit guten Argumenten die Schiedsrichter zur Fortsetzung überredete. Die Begegnung wurde fortgesetzt. Der Nebel wur- de nicht besser aber auch nicht schlechter. Die Mannschaft überstand die letzten Minuten gegen drückende Hildener und jubelte am Ende über den Einzug in das Viertelfinale. Viertelfinale, das hätte sich bei dem erlesenen Teilnehmerfeld wohl niemand so richtig vorstellen können. Dennoch, es war vollbracht. In der Runde der letzten Acht hatte der SuS nun ein Heim- spiel gegen SF Baumberg, eine Mannschaft und späteren Vizemeister aus der Leistungsklasse des Kreises Solingen. Bei sommerlichem Wetter fand am 13.04.2008 das Viertelfinale statt. Die Baum- berger, die ebenfalls wie Hilden auf Kunstrasen spielten, hatten kein Problem, sich auf Asche zurechtzufinden. Direkt mit dem ersten richtigen Angriff ging Baumberg in Führung. Nach einem kurzen Schütteln und mit noch reichlich Zeit auf der Uhr kam der SuS aber schnell in die Spur. Der Rückstand wurde gedreht und der zwischenzeit- liche Ausgleich erneut gekontert. Am Ende stand im Endergebnis ein verdientes 4:2 für den SuS. Mit Blick auf die anderen drei Viertelfinalspiele war nun klar, dass jetzt endgültig ein großer Name zu Besuch an den Föhrenweg kommt. Etwas unwirklich blickte man bei Mannschaft, Trainerteam und Verein auf den Spielplan. Die vier Teilnehmer des A-Jugend Niederrheinpokal waren Rot-Weiß-Oberhausen (Niederrheinliga), Borussia Mönchengladbach (A-Junioren Bundesliga West), der MSV Duisburg (A-Junioren Bundesliga West) und SuS Haarzopf aus der Kreisleistungsklasse Essen Nord-West. Die Begegnungen hießen Ober- hausen – Gladbach und Haarzopf – Duisburg. Die Erste Mannschaft des MSV Duisburg war damals sogar Bundesligist. Größer hätte der Kontrast wohl nicht sein können. Der Tag des Halbfinales war ein Mittwochabend, der 07.05.2008. Eine besondere Vorbereitung auf das Spiel plante das Trainerteam nicht. Die Mann- schaft war mitten auf der Zielgeraden des Liga- betriebs und die Alt-Jahrgänge kämpften sich alle (erfolgreich!) durch die Abiturprüfungen. Am Föhrenweg war an diesem Tag alles angerich- tet. Die Trainingseinheiten der anderen Haarzopfer Mannschaften wurden an diesem Tag gekürzt oder netterweise abgesagt, damit der Platz vor dem Spiel noch einmal abgezogen werden konnte und beide Mannschaften genug Zeit zum Aufwärmen bekamen. Das Clubhaus stellte sich auf einen hö- heren Andrang bei Speisen und Getränken ein, die Kabinen einschließlich Schiedsrichterkabine wur- den vorher noch einmal auf Hochglanz gebracht und auf dem Parkplatz wurde ein Bereich für den Duisburger Bus reserviert.
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